Sonntag, 11. Juni 2017

Wahnsinnig pfiffige Idee

Zugegeben, ich nutze mein iPhone oft und manchmal auch gerne. Man mag es positiv oder negativ deuten, aber es hat mich wieder zum Schreiben gebracht. Ich nutze gerne die Möglichkeit - wie es so schön dummdeutsch heißt - niederschwellig an Informationen zu kommen, ohne lästiges Hochfahren oder blöde Logins, für die man sich vielerlei Kennwörter merken müsste. Manchmal finde ich es sogar interessant zu sehen, wie viele Kilometer ich am Tag zurückgelegt oder wie viele Stockwerke ich erklommen habe. Ich teile auch nicht die Furcht, irgendjemand könnte sich diese Daten zueigen machen. Selbst wenn, wen sollte es außer mir interessieren? Vielleicht sollte man sich selbst gerade im digitalen Zeitalter nicht allzu wichtig nehmen. 
In einer Mischung aus Verwunderung, Belustigung und Verärgerung habe ich jedoch bemerkt, dass sich serienmäßig und nicht zu entfernen ein Feld "Achtsamkeit" in meinem Smartphone verbirgt. Als ich neugierig darauf klickte, stellte ich fest, mir wird erst einmal die Bedeutung dieses Einstückweit-Wortes erklärt und dann habe ich die Möglichkeit, meine "Minuten der Achtsamkeit" dort einzutragen. Wahrscheinlich um am Ende "Mayor of Attentiveness" zu werden. Vermutlich gibt es dafür Wettbewerbe, von denen ich in meiner Unbedarftheit nichts mitbekommen habe. Wie viele Globuli, Psycho- oder Dianetik-Sitzungen muss man eigentlich hinter sich haben, um auf diese Idee zu kommen? Seine Entspannungsmomente digital zu protokollieren? Und warum fällt mir dazu nur die uncharmante Devise "Ficken für die Jungfräulichkeit" ein?

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