Dienstag, 27. Juni 2017

Bin ich der Pumuckl?

Selten komme ich mir so missachtet, ja gar unsichtbar, vor wie auf dem Fahrrad. Dass einen Autofahrer ignorieren, man kennt das. Aber dass man auch von Fußgängern, die eine Straße überqueren, vollkommen ausgeblendet wird, verwundert schon. In den fünf bis sechs Situationen, in denen ich pro Tour von Fußgängern ignoriert werde, spiele ich jedesmal mit dem Gedanken, nicht pflichtschuldig abzubremsen, sondern einfach in die Ignoranten hineinzufahren. Jedesmal werde ich davon abgehalten, dass ich mich bei dererlei Aktion bestimmt noch schwerer als die Gegenseite verletzte. Und doch nagt das Gefühl an mir, fortwährend missachtet zu werden. Dabei sollte ich mich langsam daran gewöhnt haben: torpediert doch der Vater meiner Kinder ständig meine pädagogischen Bemühungen. Es wäre fast in Ordnung, wenn er sie nur ignorierte. Aber fürs Vereiteln habe ich einfach zu viel Energie hinein gesteckt. Ich sollte mich als Radfahrerin einfach demütiger zeigen: wenn ich nur übersehen werde, läuft es doch gut.

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