Dienstag, 30. August 2016

Unverhofft

Eigentlich dachte ich, als ich aufstand, der Tag halte nichts für mich bereit. Der Sohn hatte um sieben Uhr morgens nach durchwachter Nacht beschlossen, er müsse sich jetzt unbedingt Pommes machen. Nicht etwa im Backofen! Nein, anständig im Kochtopf frittiert. Ebenso verschlafen wie ich saß seine Freundin nebendran. Sie war einer Mücke wegen aufgewacht. Bei mir war es wenigstens der Wecker. Bereits am frühen Morgen machte ich mich unbeliebt bzw. als kleinliche Mutter bemerkbar, indem ich den Sohn ermahnte, wenn er schon in aller Frühe unbedingt Frittieren müsse, solle er dies doch nicht in Feierhemd und Anzughose tun. Der Start in den Tag war also medium. Auch wenn der Sohn klaglos ein T-Shirt und eine Jeans anzog und einen Gutteil seines Kartoffelchaos' beseitigte.
Der Abend konnte für einiges entschädigen: unser jüngster Nachbar - nicht unbedingt als sonniges Kind bekannt - lächelte mich zum ersten Mal in seinem (und in meinem!) Leben an. Nicht nur einmal. Gleich mehrmals. Ach, möge dieser Sommer nie vergehen!

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