Mittwoch, 8. Juni 2016

Doppelbelastung

Gestern habe ich mich endlich einmal so verhalten, wie es sich für anständige Mütter gehört. Glaube ich. Gegen Mittag erhielt ich eine Whatsapp-Nachricht der Tochter, sie habe die Mathearbeit zurückbekommen. Ich befürchtete, die Arbeit kurz zur Seite legen zu müssen, um sie zu trösten. 15 Punkte. Die beste Arbeit der Klasse. Trost war also nicht nötig. Das Ansinnen einer Mitmutter, die amtierende Mathelehrerin wegen Unfähigkeit abzusetzen, werde ich als Elternvertreterin nun nicht durchdrücken. Nur so wird man Bundespräsidentin.
Nach gebührender Bewunderung - gepaart mit einiger Verwunderung - fand ich, jetzt sei ein Kurswechsel fällig. Ich schrieb der Tochter, nun sei es höchste Zeit, den Streberinnen der Klasse eine Nase zu zeigen. Sie kam mit fadenscheinigen Argumenten, die eine habe die Arbeit gar nicht mitgeschrieben und die andere habe keinen Taschenrechner dabei gehabt, weswegen sie eine der Aufgaben nicht habe lösen können. Sonst wären sie bestimmt genauso gut gewesen. Das Kind ist viel zu selbstkritisch. Woher sie das bloß hat?

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