Dienstag, 31. Mai 2016

Weitere Kapitalismuskritik

Gestern und heute dauert mich das Konstrukt "Lebensunterhalt durch Frondienst" besonders. Mag auch damit zusammenhängen, dass fünf Monate des Jahres hinter uns liegen und ich noch 29 meiner 30 Urlaubstage in der Hinterhand habe. Hinzukommt, dass die Operation Taille nur schleppend voran geht. Deswegen freut und ängstigt ich mich der EM-Auftakt in zehn Tagen gleichermaßen. Stimmt nicht. Die Vorfreude überwiegt. Den gestrigen Abend verbrachte ich demnach mit meinem Handarbeitszeug: die Trikots für Eierkopp und Helga müssen schließlich bald fertig werden. Wie gut, dass mir arbeiten unter Zeitdruck nicht ganz fremd ist. Ich habe da ein zwanzigjähriges Seminar gebucht.
Was mich ohne Vorbehalt freut, ist dieses Produkt aus dem unteren Enddarm des Kapitalismus':
Jeder, der auch nur einmal eine Viertelstunde auf einem Ponyhof verbracht hat, weiß, dass alles, aber auch wirklich alles an einem anschließend unerträglich stinkt. Ich freue mich sehr auf die Line Extensions "Zuhause im Ziegenstall", "Fehltritt auf der Hundewiese", "Umkleide der B-Jugend" und "Fuselglück vor dem brennenden Ölfass".
Vielleicht stimmt die Theorie der Tochter. Man kaufe das Produkt, eben weil man es so schlecht finde. Sie kennt zumindest ihre Mutter. Es bleiben Zweifel, dass diese Motivation reicht, um kommerziell erfolgreich zu sein.


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