Montag, 30. Mai 2016

Später gab's Rosé

Gegen den Samstag konnte der gestrige Sonntag nicht anstinken. Ausnahmsweise lag es nicht daran, dass der Sonntag schonungslos offenbart, was man am Wochenende alles nicht geschafft hat - und man hatte es sich doch so fest vorgenommen. Vielmehr lag es daran, dass der vorgestrige Tag  ungeschlagen schön und entspannt war. Nicht einmal hauptsächlich, weil Sahra Wagenknecht dekorativ eine Torte in die Fresse bekam. Dass ich das einmal sagen würde. Ich, die ich als Kriegskindeskind Verschwendung von Lebensmitteln nie gutheiße. Zum vollständigen Glück fehlte mir nur das Coppenrath & Wiese-Branding.
Nein, das war es nicht. Es lag daran, dass alles klappte - und das auf eine völlig unaufgeregte Weise. Mit zwei Ausnahmen: zuerst als ich mich ob des großen Angebots in Schnickschnackläden im kompletten Flamingowahn befand, dann beim falschen Ergebnis des CL-Finales. Aber ansonsten: wir bekamen alle Utensilien für den nahenden Geburtstag eines Freundes, wir bekamen all' den Kram (und noch viel mehr - siehe Flamingowahn oben) schadlos mit den Fahrrädern durch die ganze Stadt, wir verfuhren uns nie, nahmen die schönsten Wege und die Sonne schien. Meine Reisebegleitung ist auf dem Rad der gleiche Schisser wie ich. Ungeschlagen sein Kommentar dazu: "Offensive muss man sich leisten können." Könnte auf einigen Grabsteinen stehen. Auch der Abend konnte einiges: Flamingodeko, passendes Essen und eine technisch gelungene Generalprobe zum EM-Auftakt.

Klar, dass es der Sonntag bei der Vorlage schwer haben würde.
Er startete gar nicht schlecht, als der Sohn einen Käse des Frühstückstischs als "depressiv" bezeichnete. Bald wurde er für meinen Geschmack jedoch etwas zu hektisch. Eine aufgeregte Tochter zwang mich zur Eile. Wir mussten unbedingt pünktlich zum Straßenfest kommen, denn dort sollte um 14:20 Uhr DIE Band spielen. Voll ungerecht, dass es regnete. Egal. Die Tochter war dennoch zufrieden. Zumal sie während des Konzerts namentlich erwähnt wurde. Auch ich fand, sie haben akkurat abgeliefert.
Jetzt frage ich mich, ob Gitarristen auch zum Frühstück bleiben.

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