Freitag, 17. Juli 2020

Wenn’s sonst keiner tut

Es ist der Moment gekommen, an dem ich mich einmal selbst loben muss. Für mein vorbildliches Klopapier-Management. Gestern nämlich musste ich das erste Mal seit dem Lockdown für unseren Haushalt Toilettenpapier kaufen - und gestern herrschte daran definitiv kein Mangel mehr. In weiser Voraussicht hatte ich im letzten Jahr auf hülsenloses Papier umgestellt. Meines Erachtens seit Menschengedenken die beste Erfindung dieses Sektors; vor allem wenn Teenagerkinder im Haushalt leben. Es erspart der Umwelt im Zweifel nicht viel, aber Eltern die selbstverständlich nicht im Altpapier untergebrachten, leeren Rollen. In mindestens genauso weiser Voraussicht hatte ich Anfang März noch ohne Not für jede Toilette des Haushalts eine Packung besorgt. Genau genommen hatte ich altersgemäß Coupons für ebenjenes favorisierte Produkt bekommen und auch genauso altersgemäß eingelöst. Ich muss wohl einen siebten Sinn gehabt haben, denn richtig notwendig war der Kauf zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Vielleicht lag es auch nur an der Haltbarkeit der Gutscheine. Das Alter und die Erinnerung, ihr kennt das. So oder so ersparte es mir, mich in diesen unwürdigen Eiertanz um Hamsterprodukte einzureihen. Zumindest fast, denn einmal musste ich doch daran teilnehmen: damals, als die Eltern im bekanntermaßen strukturschwachen Nordrhein-Westfalen in dieser Hinsicht auf dem Trockenen saßen (falsches Bild, ich weiß!). Hier im beschaulichen Dorf erinnern uns aktuell zum Glück nur noch die Reste des 5kg-Sacks Nudeln vom italienischen Feinkosthändler an die schlechte, alte Zeit. Und ich hoffe, das bleibt auch so.

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