Mittwoch, 22. Juli 2020

Fast heiter

Wie gut, dass meine interne Zeitrechnung Mitte März stehen geblieben ist. So bereitet mir das zum Teil nass-, aber vor allem kalte Wetter weniger Schwierigkeiten. Außerdem kann ich nach den letzten Tagen immerhin ausschließen, bipolar zu sein. Himmelhochjauchzende Phasen kann ich an mir nicht beobachten. Stattdessen stellen sich wichtige Fragen wie: Warum habe ich keinen Antrieb aufzustehen? Warum sehe ich die Kinder so wenig? Warum muss ich mich mit lästigen Jobs und anderen Arbeitsthemen herumschlagen? Warum wird trotz kalten Wetters Essen so schnell schlecht? Warum habe ich Kopfschmerzen (und zwar echte!)? Warum tummeln sich so viele fette Fliegen auf meinem Balkon (Liegt unter ihm gar eine tote Katze? Das immerhin wäre ein Lichtblick!)? Warum sehe ich so alt aus, wie ich mich fühle? Warum schlafe ich schlecht? Warum friste ich noch immer ein wenig selbstwertsteigerndes Dasein in Kurzarbeit? Warum verzögern sich die Erscheinungstermine für die Bücher meiner Lieblingsautoren?
Am Ende heitert mich zumindest eine Sache auf. Dass ich ab dem Wochenende für ein paar Tage sturmfrei habe.

(Ich nenne es: Kinder, das wäre doch nicht nötig gewesen!)

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