Freitag, 24. Januar 2020

War klar

Fast schon stimmig, dass zur Gegenveranstaltung des Honeymoons wenig Flitter dabei ist. Dass es hier zur Ankunft nach Weltuntergang aussieht, musste jedoch auch nicht zwingend sein. Um zum Wasser zu kommen, muss ich nicht nur durch zentnerweise, sondern tonnenweise toten Fisch waten. Sie nennen es zwar „ola de frio“, aber die Temperaturen reichen aus, um die gestrandeten Fische respektive den Strand stinken zu lassen. Dafür ist es voll wie nie um diese Jahreszeit, denn es herrscht Goldgräberstimmung. Während ich mit nackten Füßen durchs immer noch vergleichsweise laue Wasser laufe, tummeln sich auf dem Sand vermummelte Einheimische mit Metalldetektoren. Mir ist nicht ganz klar, welche Schätze sie zwischen Fischen, Tang und Plastiktüten zu finden hoffen. Ich finde im Gegensatz zu ihnen etwas im Meer: ein blaugerostetes Fünfcentstück, das ich als erweiterte Version eines Glückspfennigs deute. Er und viel Trinken werden bestimmt schaffen, die wegen Kälte und anderer Gründe mögliche Anti-Honeymoon-Cystitis abzuwehren.



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