Mittwoch, 20. November 2019

Jetzt erinnere ich mich

Jetzt dämmert es mir wieder (so deep!): November, das war doch diese Jahreszeit, in der ich es nach einer Stunde Kampf mit dem gemütlichen Bett endlich schaffe, aufzustehen. Um dann - kurz danach, in echt eine Dreiviertelstunde später - in meine Teetasse zu starren und meinem Kopf bei aller Anstrengung nichts Anspruchsvolleres als eine Bildstörung zu entlocken. Die Älteren erinnern sich an dieses graue Geflimmer auf dem Bildschirm. In der danach die Vernunft - wo kommt die plötzlich her? - siegt und ich mich wegen der schlechten Lichtverhältnisse nicht aufs Fahrrad setze, sondern mich aus Sicherheitsgründen lieber in die U-Bahn voller schniefender und keuchender Menschen presse. In der es theoretisch bei der Arbeit die Aussicht auf spektakuläre Sonnenuntergänge gäbe, hätte ich gegen 16 Uhr Zeit aus dem Fenster zu sehen. In der es fast egal ist, ob dich Regen, Nebel oder Kriechkälte durchnässt. In der ich das Maximum an Impulskontrolle anwerfen muss, um nicht ansatzlos eine zu drücken, wenn mir wieder jemand sagt: „Ach, Herbst ist doch die schönste Jahreszeit!“

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