Sonntag, 20. Oktober 2019

30 Jahre

Zugegeben, meine Mauer im Kopf steht noch. Im Gegensatz zu seinem Westteil werde ich mit Ost-Berlin nicht richtig warm. Diese allerorten zur Schau gestellte Touristenfolklore, diese Infrastruktur, die nichts für normale Menschen oder gar Bewohner bereithält.
Es mag einen gewissen Unterhaltungswert besitzen, wenn ein etwa sechzigjähriger Mann die lose auf dem beengten Bürgersteig verteilte Wartegemeinschaft vor einer hippen Currywurstbude zurechtweist: „Would you please respect the queue?“ Es mag amüsant sein, wenn einem erst eine Asiatin mit einem Leinenbeutel mit der Aufschrift „Straight outta Würselen“, dann eine nicht mehr ganz blutjunge Frau begegnet, die zu ihrem jüngeren Begleiter sagt: „Weisch, ich muss kurz zu Chanel rein.“ Aber mein Berlin ist das nicht. Das sieht eher so aus:

(Ich nenne es „Toll, was 3-D-Drucker heutzutage können oder Moabit, mon Amour“)

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