Sonntag, 14. Juli 2019

Wochenende aus Nadeln, Staub und Raumdiagonalen

Eine der Erkenntnisse der letzten Tage: „TicTac Strawberry Mix“ schmecken genau wie Kaba Erdbeer. Letzteres weiß ich nur so genau, weil unsere Großmutter damals die gesamten Kaba- und TriTop-Produktranges für ihre Enkelkinder bereithielt, die wir an der von uns so genannten Bar, genau genommen der Durchreiche zwischen Küche und Esszimmer, zu allerlei lustigen Drinks wahlweise zusammenmixten oder auf der anderen Seite konsumierten. 
Eine weitere Erkenntnis war die, dass ich es eigentlich schon immer peinlich fand, wenn Männer Unterhosen tragen, in deren Bund in großer Punktzahl Designernamen stehen. Besonders dann, wenn sie sie dank niedrig getragener Haupthose auch im Alltag für alle sichtbar wurden. Vor kurzem habe ich die Steigerung dessen auf dem Fahrrad vor mir gesehen: die Unterhose links herum getragen, so dass die Schrift seitenverkehrt zu sehen war. Egal ob Vorsatz oder Versehen, Analphabetismus steigert das Ansehen meines Erachtens nicht.
Noch eine Erkenntnis bestand darin, dass es ein klassischer Fall von „am falschen Ende gespart“ ist, wenn man Autobahnschilder günstig in Polen produzieren lässt und auf ihnen nicht „Stau“ sondern konsequent „Staub“ steht.
Erwiesen schön ist es, dass überfällige Wochenende fern der Heimat mit kräfteraubenden Rodungsarbeiten im Garten zu verbringen. Rauschhafte Zustände, die erst beim Anblick und dann bei der Erledigung weiterer Brennnesseln oder Farne entstehen. Besonders gut, wenn die Arbeit mit reichlich Essen und einem Feuer aus gerodetem Wacholdergeäst vergütet wird. Dann stört selbst das wenig sommerliche Klima nicht mehr. 

Bei arbeitsbedingt geschundenen Armen ist langärmelige Kleidung ohnehin besser.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen