Montag, 24. Juli 2017

Reisefieber

So langsam packt uns die Nervosität. Nicht mehr lange bis zu unserem Familienurlaub, der nach dem Abitur der Tochter vielleicht der letzte seiner Art sein wird. Check In, zentnerweise Wäsche waschen, Pässe suchen, Taschen herauskramen heißt es für mich. Für die Kinder bedeutet es eigentlich keinen Unterschied zu sonst. Stimmt nicht. Ab und an fragen sie, um welche Uhrzeit wir fliegen, wo wir wohnen werden und ob es da freies WLAN geben wird. Die Organisation hatte ich mir gemeinschaftlich vorgestellt, doch wegen häufiger Abwesenheit der Kinder oblag am Ende alles mir. Letzthin fragte die Tochter, ob sichergestellt sei, dass sie nach ihrem zweiten Urlaub - direkt im Anschluss an unseren, aber ohne mich und stattdessen mit Oma und Opa - möglichst nahtlos nach Hamburg zurückzukehren. Da es die einzige Konversation mit ihr für längere Zeit war, kam meine Antwort entsprechend unwirsch herüber. Das könne sie entscheiden und organisieren, schließlich sei ich nicht dabei. Herzlose Mutter, die nichts von Wiedersehenssehnsüchten des jungen Glücks versteht. Und das Kind in allen widersinnigen Situationen einfach für volljährig erklärt. Sie beschloss wohl, meinen Einwand zu ignorieren. Denn gestern erkundigte sie sich wieder, wie die Rückreise nach Hamburg geplant sei. Ihre Cousine habe sie angerufen und danach gefragt. Ich wiederholte, von meiner Seite sei nichts geplant und es werde auch nichts passieren. Immerhin gab ich in meiner unendlichen Güte den Tipp, sie solle sich am besten einmal mit Oma und Opa kurzschließen. Ich bin aber auch blöd! Denen kann man im Gegensatz zur Cousine schließlich keine Sprachnachrichten schicken. Wie ich mir das vorstelle: Anrufen, SMS schicken, Kommunikation über Joghurtbecher?Genau genommen gar nicht. Ich habe beschlossen, dieses Thema als Experiment zu behandeln: ob etwas, was und wann passieren wird?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen