Sonntag, 10. Mai 2015

Muttertag

Der Tag begann damit, dass mich die Tochter fragte, ob heute der 10. Mai sei. Als ich bejahte, wurde sie untypisch still und fragte mich dann, was man denn so wünsche, wozu man gratuliere. Mein Vorschlag "Merci, dass es Dich gibt" wurde nicht angenommen. Mitten in die Überlegungen platzte der Sohn herein, nahm meine Hand und wünschte mir "Herzlichen Muttertag!". So geht's natürlich auch. Danach referierte er weiter meine Hand haltend, dass ich jetzt seit sechzehn Jahren, drei Monaten und dreißig Tagen Mutter und seit vierzehn Jahren und sieben Monaten Doppelmutter sei. Ich glaube, es stimmt sogar. 
Als wir anschließend beim Frühstück saßen, fragte er mich, ob er mir anlässlich dieses Ehrentages Blumen besorgen solle. Wegen meines geringen Enthusiasmus' fing er an, alle Blumensorten aufzuzählen, die ihm bekannt sind. "Vielleicht Rosen, Tulpen, Primeln, Rhododendren, Lügmalnicht?" Die Tochter fragte sofort, was denn die letzte für eine Sorte sein solle. Es stellte sich heraus, dass er Vergissmeinnicht meinte. Er fand, die Namen Lügmalnicht und Vergissmalnicht seien gleichermaßen blöde. Seine Schwester klärte ihn über "Mein" nicht "Mal" auf. Und bot mir dann an, mir einen Croque Frikadelle zum Muttertag zu schenken. 
Ich werde so verwöhnt.

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