Freitag, 8. Mai 2015

Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten

Eine der guten Nachrichten: ich bin wider Erwarten doch nicht Amok gelaufen, als mir der Handwerker heute früh sein Sie-Müssen entgegenschmetterte. Eine weitere gute Nachricht ist, dass er überhaupt da war. Ihm war nach nur fünf Wochen Wartezeit ausnahmsweise "nichts dazwischen gekommen". Bei solchen Bemerkungen frage ich mich, ob ich es mit der Dienstleistungsmentalität nicht etwas übertreibe. "Die Präsentation? Ach, da ist mir etwas dazwischen gekommen! Holen wir im nächsten Jahr nach."
Doch kommen wir zu den schlechten Nachrichten. Bis ich mein Schlafzimmer wieder beziehen kann, wird es wohl noch etwas dauern. Schließlich muss der Handwerker das Problem erstmal mit "Hohmann besprechen". Wenn das so lange braucht wie die Terminfindung, rechne ich vor Einbruch des nächsten Winters nicht mehr damit. Dass ich bis dahin an Hexenschüssen, Bandscheibenvorfällen usw. verendet bin, nennt man wohl Kollateralschaden. Doch die eigentlich niederschmetternde Nachricht ist folgende: selten habe ich mich so sehr wie ein verlotterter, verlauster Mensch gefühlt wie beim Besuch dieses Handwerkers: "Sie müssen schon die Fenster in der Führung reinigen, wenn Sie wollen, dass sich keine Feuchtigkeit staut und sich die Fenster richtig schließen." Soll zwischen den Zeilen heißen, für Schimmel an den Fensterstürzen habe ich mich in meiner Drecksbude bei mir selbst zu bedanken.

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