Freitag, 22. Mai 2015

Dorfjugend

Gestern flanierten die Tochter und ich nach unserem Low-Carb-Abendessen über die Lange Reihe. Fast schon huldvoll konnte man hier und da grüßen und Hände schütteln. Wenn ich noch Blumen überreicht bekommen hätte, hätte ich mich bald wie die Königin von St. Georg gefühlt. Zu nörgeln hatte ich bloß, dass die Temperaturen noch Luft nach oben lassen. Die offenen Schuhe waren spätestens am Abend die falsche Wahl.
Abschließend bekräftigte die Tochter, es sei ein schöner Spaziergang gewesen. Doch dann folgte das Aber: es gebe einfach zu viel Schickes auf der Langen Reihe. Sie wolle jedem Zugezogenen, der sie abschätzig mustere - und das passiere häufig - entgegenrufen, sie wohne schon seit sechzehn Jahren hier, das sei "ihre Hood". Sie wäre nicht sie, wenn sie nicht noch ein positives Resümee gefunden hätte: "Ich finde den Steindamm besser." Schon vor Jahren hatte sie schließlich Gutes für ihn übrig: "Ah, dieser Geruch! Diese Mischung aus Dönergrill und Sexshop."

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