Sonntag, 13. April 2014

An einem Sonntag im April

Ungewöhnlicher Beginn eines Sonntags: der Sohn kommt gegen 9 Uhr in mein Schlafzimmer gestürmt - so weit, so normal -, um mit der Frage zu eröffnen, ob wir Hefe im Haus haben. Seine Standardfrage zu dieser Zeit lautet: "Mama, was gibt's Leckeres zum Frühstück?" 
Sein Plan sieht vor, nach Anleitung eines YouTube-Videos von Genaro aus Amalfi Pizza zuzubereiten. Wie üblich finde ich die Idee als Spaßbremsenmama nur mittel. Hauptargument ist dabei nicht einmal das zwangsläufige Chaos in der Küche, sondern die Tatsache, dass beide Kinder in den letzten Tagen mit einem Magen-Darm-Virus herumlaboriert haben.
Gerade lobe ich mich noch innerlich für die hervorragende Vorratshaltung in meinem Haushalt, da ziehen die ersten dunklen Wolken auf: der Unmut der Kinder ist entfacht, da ich "nur" frische Hefe besitze, während Genaro Trockenhefe benutzt.
Die Entropie der Küche nimmt zu.
Das ruhige Frühstück der Tochter und mir findet zeitgleich mit der Gehzeit des Hefeteigs statt und wird nur minimal durch die Durchsagen des Sohnes "schon drei Zwölftel vorbei, man könnte auch ein Viertel sagen" gestört. In der Praxis funktioniert Mathe bei ihm sehr gut.
Wie ich erwartet hatte (ich weiß schon, warum ich Pizzateig normalerweise fertig aus dem Kühlregal kaufe), stellt sich der gegangene Teig als zähe, schwer in Pizzaräder zu ziehende Masse heraus. So bleibt es wieder an der vorher ach so geschmähten Mutter hängen (vor allem an deren Fingern; der Plattwitz sei mir verziehen, er musste raus) das Menschenmögliche aus dem Klebstoff herauszuholen.
Am Ende ist die Pizza auch in da Mammas Freestyle-Variante sehr gut geworden. Ich schiebe es auf die Vernunft der rekonvaleszenten Kinder, dass ich die Einzige war, die ihre Pizza aufgegessen hat.

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