Dienstag, 24. März 2020

Thank God For His Medium Mercies

Wenn es auch in einem Leben mit viel Home Office nicht viel zu berichten gibt, so ist doch viel Positives dabei. 
Zum Beispiel, dass ich jetzt ein Trosthuhn habe. Im großen Einmal-Hin-Alles-Drin-Laden fristete es ein einsames Dasein in der missachteten, verwaisten Oster-Aktionsfläche. Da nahm ich mir ein Herz und befand, dass ich erstens nicht nur Vernünftiges kaufen sollte und dass wir, das Huhn und ich, uns zweitens gegenseitig Zuspruch spenden könnten. Gibt es eigentlich schon Erkenntnisse, die besagen, um wie viel schlechter als im Vorjahr Osterartikel gehen? Ich habe jedenfalls meinen Beitrag geleistet, dass das Defizit nicht so groß wird.
Da ist außerdem die „Aktive Pause“, die die Nachbarin und ich gestern eingeführt haben. Wir spielen jetzt mittags Tischtennis. Damit verhält es sich übrigens so wie mit dem Fahrradfahren: du verlernst es nicht. Du kannst es allerdings auch nicht besser als früher. Ich schlage noch immer viel unmotiviert in die Luft. Dafür kommen nach wie vor ein paar geniale Schläge, die mich selbst am allermeisten überraschen. Schmettern kann ich immer noch nicht, dafür manchmal fies schneiden.
Zu erwähnen wäre weiterhin die ansteckende (!) Begeisterung der Tochter, dass sie „Schloss Einstein“ auf KiKa wieder für sich entdeckt hat. Vielleicht regredieren wir momentan alle ein wenig - warum also nicht mit Spaß?
Doch die größte Freude bereitet mir oder gar uns die Tatsache, dass die unerträgliche Nachbarin mit dem ebensolchen Kind und dessen benutzten Windeln, die sie zu riechen für die Allgemeinheit auf der Gemeinschaftsfläche hortete, rechtzeitig vor dem Lockdown ausgezogen ist. Ich sagte es bereits im Titel dieses Posts.



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