Mittwoch, 19. Februar 2020

Hamburg im Fasching

In Zeiten, in denen ich es schon als positiv deuten muss, dass Friedrich Merz auf dem Spiegel-Titel zu sehen ist und nicht wie in der Vorwoche Bernd Höcke, gibt es dennoch Anlass zur Freude.
Da wären zum Beispiel die Informationen über den „4. Bayerischen Kämmerertag in München“, die ich auf meinem Jobaccount erhielt. Weniges interessiert mich mehr als die Unterschiede im Kämmererleben zwischen den Metropolen (!) München/Nürnberg und den ländlichen Regionen in Bayern. 
Da wären außerdem die Nachrichten des Ex-Gatten: Er habe mich nur deswegen in den Keller geschickt, nach seinen Sachen zu fahnden, um dort etwas zum Spielen für seinen demnächst zu Besuch kommenden Enkel zu finden. Klar, deswegen schrieb er ja von „seinen Sachen“. Ob ich ein paar Bücher aus der von ihm geschätzten Kategorie „Erwachsenenliteratur“ besorge, sie als seine Relikte deklariere und ihm als Spielzeug für den Enkel überreiche? Bei der Bitte um neuerliche Unterhaltsberechnung sei dem sorgenden Vater von Anfang an klar gewesen, dass er in Zukunft mehr zahlen müsse. Wann (und ob) er wohl merken wird, dass er in Sachen Glaubwürdigkeit in einer Liga mit - sagen wir - Andy Scheuer spielt und mich in diesem Leben nicht mehr von guten Absichten überzeugen wird?
Da wäre außerdem die Begebenheit kürzlich auf einer Feier: Ich wurde von einem Biologen gefragt, ob „das Zitronen auf meinem Kleid“ seien.

(Wenn ich es anhabe, sieht es natürlich noch viel besser aus!)
Ich unterdrückte erfolgreich den Impuls zu antworten: „Nein, ich trage das, weil ich Wurzelkönigin von Bardowick bin.“ Dass ich es nicht tat, lag vor allem daran, dass ich mich nicht unerlaubt in eine Reihe mit Jenny Elvers stellen wollte. Dennoch belustigt mich die Vorstellung, dass die Frage in bestimmten Naturwissenschaftskreisen der Top Scorer vor „Bist Du öfter hier?“ und „Kennen wir uns nicht irgendwoher?“ in der Rangliste der Anbandelsprüche sein könnte.

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