Montag, 13. Februar 2017

Bezeichnung

Hiermit spreche ich eine Warnung aus: wer mich irgendwann wieder einmal danach befragt, wie ich mit der Doppelbelastung "Kinder und Beruf" klarkomme, bekommt vermutlich ansatzlos eine gedrückt. "Doppelbelastung" scheint mir erstens der größte Euphemismus seit "Sommer in Hamburg". Zweitens ging ich immer davon aus, dass "Doppel" sich in zwei etwa gleich große Hälften aufteilt. Das scheint mir bei Mutter-Beruf nicht der Fall zu sein. Bis ich morgens zur Arbeit gehen kann, habe ich meist bereits einen Acht-Stunden-Tag hinter mir: als Wecker, als Motivationscoach, als Engelszunge, als Putzfrau, als Organisatorin, als Sekretärin, als Fremdsprachenkorrespondentin, als Paartherapeutin, als Psychologin und natürlich als Köchin. Danach gehe ich zur Entspannung zur Arbeit. Deshalb nennte man die Situation eher "Multiple Belastung". 

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