Freitag, 14. Oktober 2016

Alles wird gut, oder?

Das Leiden hat ein Ende. Ab heute muss - so Gott und Mediamarkt wollen - nicht mehr von Hand abgewaschen werden. Pünktlich zum Geburtstag des Sohnes hatte die Spülmaschine den Geist aufgegeben. Sie machte ihrem Namen "Super Silence" schon lange keine Ehre mehr. Und auch nicht ihrer Gattungsbezeichnung, denn ihren Spülerfolg konnte man nur noch unter Auferbietung allen Wohlwollens mäßig nennen. Am Montag und Dienstag rumpelte sie vor sich hin, reinigte das eine oder andere Objekt in ihrem Bauch, um am Ende auf ihrem Display Error 25 anzuzeigen. Da in einem ordentlichen Haushalt nichts verloren geht, fand ich sogar ihre Bedienungsanleitung. Besagter Fehler bedeutet, der Ablauf sei verstopft. Das klang plausibel, denn am Boden staute sich einiges an Wasser. Mit der Schöpfkelle fischte ich fast alles heraus. Meine Reparaturversuche jedoch  scheiterten kläglich. Ihr Zenit ist wahrscheinlich einfach überschritten. Da der Kundendienst meiner Erfahrung nach nichts anderes bringt als die Erkenntnis, man könne das Modell für 200€ mit ungewissem Ausgang reparieren lassen, entschied ich mich für eine neue Spülfreundin. Diese soll nun heute ankommen. Endlich, möchte ich sagen. Handabwasch ist nicht meins. Abgesehen von Händen, die die Wahl haben, auf Spülwasser oder Handschuhe zu reagieren, ärgere ich mich immer über die Spüle, vielmehr ihren Verschluss. Wo ist der gute, alte schwarze Stöpsel geblieben? Jedesmal erbost es mich, dass die komischen, in einander verschachtelten Silbersiebe die Antwort der Weltraumforschung auf ihn sein sollen. Ein Stöpsel ist hässlich - zugegeben - aber er hält das Wasser im Spülbecken, wenn es dort gebraucht wird, und lässt es vollständig ab, wenn man ihn herauszieht. Genau wie es von ihm erwartet wird. Anders der neumodische, leider alternativlose (jetzt kann ich endlich auch einmal diese Kanzlerinnenfloskel verwenden!) Verschluss: Beim Spülen sickert nach und nach das Wasser weg, auch wenn man den Regler ganz nach links dreht. Wenn man fertig ist, weigert sich die trübe Plörre in den Abfluss zu entschwinden, egal, wie sehr man den Regler auf "geöffnet" dreht. Entnervt muss man am Ende jedes Mal doch wieder in die lauwarme, fettige Grütze greifen, um das Silberding anzuheben, damit der Dreck nicht tagelang in der Spüle bleibt - kalt ist er nicht besser. 
So verwundert der gestrige Abendbrotvorschlag des Sohnes nicht weiter: Um kein Geschirr und keine Töpfe dreckig zu machen, schlug er vor, bei McDonald's Pommes zu holen. Der gute Junge.

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