Samstag, 15. Oktober 2016

Abwasch und Literatur

Gestern war alles gut. Neben der Spülmaschine bekam ich gute Nachrichten. Da geriet der eher dunkelgraue Vortag in Vergessenheit. Selbst die Anlieferung des Objektes der Begierde fand mehr als pünktlich statt. Vorgesehen war der Zeitraum von 14 bis 17 Uhr; kurz nach 14 Uhr standen sie vor der Tür. Der Spedi- und Monteur guckte sich in der Wohnung um und bewunderte die Bücherwand im angrenzenden Wohnzimmer. Auch wenn Vieles mit der Zeit zur Selbstverständlichkeit wird: ich bewundere sie auch immer noch. So viele Bücher, das seien ja bestimmt 2.016. Da er mir nicht wie ein Savant vorkam, vermute ich, die Jahreszahl war die höchste, die er sich spontan vorstellen konnte. Mein Überschlag sagt eher etwas wie 1.500. Von denen ich tatsächlich einen Großteil gelesen habe. Anders als mein Bruder oder mein Sohn pflege ich allerdings keine Lexika zu lesen. 
Wann ich denn das letzte Mal ein Buch gelesen habe, fragte der Handwerker. Ich musste einen Moment über die kuriose Frage nachdenken. Na, gestern Abend vorm Einschlafen, meinte ich und deutete auf die Autobiografie von Bruce Springsteen, die ich aktuell im Anstich habe. Damit könne ich sehr gut einschlafen. Ob ich es schon mal mit Kuscheln versucht habe? An jedem anderen Tag wäre ich ob dieser Distanzlosigkeit wohl aus der Haut gefahren, gestern konnte ich die Bemerkung gut gelaunt ignorieren. Die magische Kraft der Worte.

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