Donnerstag, 10. September 2015

Altmodisch

Es gibt wenig stichhaltige Gründe, unser beschauliches Dorf zu verlassen. Der Alltag zwingt mich jedoch häufig dazu, denn der Arbeitgeber verlangt ab und an Präsenz in seinen Räumen in der Hafencity. Pflichtschuldig mache ich mich also mit dem Fahrrad auf den nicht allzu weiten Weg. Da der Morgen nicht unbedingt die Hochphase meines Biorhythmus' ist, bin ich meist erst zwischen neun und zehn Uhr unterwegs. Noch nicht ganz wach sah ich mich letzthin konfrontiert mit dem mir entgegengerufenen F-Wort (einige, orthographisch weniger Versierte aus meinem Bekanntenkreis meinen, es sei das V-Wort; im englischen ist es in jedem Fall das C-Wort). Mein einziges "Vergehen" war, den Radweg in die entgegengesetzte Richtung zu nutzen; was an der Stelle laut Beschilderung erlaubt ist. Irgendetwas muss der militante Radkollege anders interpretiert haben. Selten bin ich sprachlos, da war ich es. Primäre Geschlechtsmerkmale gehören nicht auf die Straße (oder den Radweg), finde ich. Wahrscheinlich werde ich alt. Zeit für ein Rad mit niedrigem Einstieg?

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