Freitag, 11. September 2020

Umorientiert

In der aktuellen Unzufriedenheit, hervorgerufen durch anhaltende Heimarbeit, reduzierte Sozialkontakte und Herbststimmung, gewinnt eine neue berufliche Ausrichtung an Attraktivität. Pensionsmuddie macht sich bestimmt gut auf jeder Visitenkarte. Meine Ausbuchungsquote erfüllte derzeit einen Gutteil der Hoteliers mit Neid. Wäre da nicht das Manko, das häusliche Organisation nicht unbedingt mein zweiter (und dritter) Vorname sind. So warte ich schon einmal am falschen Abend auf meinen Logiergast. Passiert. Immerhin komme ich bei der Gelegenheit dazu, Küchenschränke zu entrümpeln. Eine Teesorte namens „Purple Rain“ kann trotz schönen Namens den Weg alles Irdischen gehen, wenn ihr Mindesthaltbarkeitsdatum im Jahr 2009 liegt. Obwohl mein Pensionsbetrieb (noch) nicht ganz rund läuft, bereitet er mir viel Freude. Selbst ohne Bezahlung. Die Stielaugen der Nachbarin sind Lohn genug, wenn schon wieder ein anderer gutaussehender Mann meine Wohnung verlässt.

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