Montag, 14. September 2020

Nicht fair

Natürlich nehme ich den ersten hausgemachten Schnupfen des Jahres mit. Kein Wunder, wenn selbst die High Potential-Klimazone meiner Wohnung, der Balkon - wie in den letzten Wochen - nur noch kalt und nass ist. Natürlich kommt die Erkältung pünktlich am Wochenende mit Einzug des schönen Wetters auf und vereitelt Ausflugspläne. Natürlich hat sie sich auch am Montag nicht so weit gegeben, dass ich mich wieder gesund fühlte. Aber eben auch nicht so krank, dass ich reinen Gewissens meinen Einsatz in Heimarbeit aussetzen könnte. Natürlich beginnt der Montagmorgen kurz nach sechs Uhr damit, dass die direkt neben meinem Ohr verorteten Altglascontainer geleert werden. Ich werde mich nicht dahingehend wiederholen, dass die serienmäßig festgesetzten Entsorgungszeiten montags früh deutlich außerhalb der statthaften Einwurfzeiten liegen. Damit rechnen sie bloß! Ich kann aber sagen, dass ich das allwöchentliche Spektakel dann besonders ungern vernehme, wenn die Nacht vorher schon nicht allzu erholsam war (siehe oben). Immerhin nehme ich ziemlich altruistisch und wohlwollend zur Kenntnis, dass die Entsorgenden anders als bei konventionellem Abfall sogar die zahlreichen, auf dem Boden um die Behälter gescharten Flaschen einzeln in ihr Müllauto werfen. Damit kann die Zeit bis 6:40 Uhr locker überbrückt werden. Natürlich geht der Montag prototypisch weiter, als der Chef den Wochenauftakts-Call mit den Worten eröffnet, jetzt noch zwei-drei warme Tage und dann sei es für dieses Jahr vorbei. Auch wenn er auf widersinnige Weise selbst zu dieser Erkenntnis gekommen sein mag, soll er sie aus Gründen der Moral doch bitte für sich behalten. Ich möchte das nicht.

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