Mittwoch, 9. September 2020

Blasphemisches?

Neulich war ich zu Besuch in einem Haushalt, in dem auch ein Plüschhund des Namens „Gott“ lebt. Auch wenn ER alles sieht, vermeide ich aus Personenschutzgründen, Details zu Größe, Rasse und Aussehen anzugeben. In jedem Fall erinnerte mich die Erwähnung des Herrn an eine Situation mit dem Sohn. In einem früheren Leben, als wir noch in einer anderen Wohnung im beschaulichen Dorf lebten. Es begab sich zu der Zeit, als beide Kinder den Windeln entwöhnt waren und kein verantwortungsvoller Elternteil sie noch länger in Gitterbetten (die Tochter) oder gar im Laufstall (der Sohn) hätte weiter schlafen lassen können. Sie bekamen ein Doppelstockbett, das wir nach einiger Zeit und vergleichsweise wenig Fluchen aufgebaut hatten. An die feierliche Präsentation der neuen Schlafgelegenheit schloss sich die Frage an, wer welchen Platz für sich beanspruche. Ich rechnete mit zähen Verhandlungsrunden um die Position oben. Stattdessen meinte der damals gut Dreijährige bestimmt: „Ich bin Gott, also schlafe ich unten!“ Eine bestechende Logik. Ich hätte es zu meiner Zeit wahrscheinlich etwas anders ausgedrückt, aber recht hatte er. Zumindest wenn „Gott“ ein Synonym für „Angsthase“ ist.

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