Donnerstag, 20. Juni 2019

Feiertag

Die Zeichen standen auf Feiern. Das fand auch der Himmel und schickte zum krönenden Abschluss des gestrigen Tages Blitze, Böen und Platzregen herab. Schöne Idee, aber musste es unbedingt zum Feierabend sein? 
Statt hemmungslos zu feiern, saß ich tagsüber bei der Arbeit, verrichtete meine Frondienste und plagte mich mit dem schlechten Gewissen, anlässlich des mütterlichen Jubiläums nichts weiter als virtuelle Nachrichten verschickt und einen Blumenstrauß bestellt zu haben. Die Stimmung war vollends im Keller, als ich aus Süddeutschland fortwährend Wünsche für einen schönen Feiertag bekam. Ab dem Moment, ab dem ich beschloss, jedem ins Gesicht zu springen, der mir für den Folgetag sonnige Freizeit wünschte, bekam ich natürlich keine mehr. War ja klar. Aber was soll man auch von einem Tag erwarten, an dem ich mich morgens verschämt dabei ertappe zu denken, dass Jürgen Trittin nach eigenem Dafürhalten der einzige Mann ist, den der Bart (ja, genau, der Schnauzer!) attraktiver macht? Da hilft auch der mitgedachte Komparativ wenig; der Gedanke ist an sich hochnotpeinlich.

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