Donnerstag, 26. Oktober 2017

L‘enfer, c‘est la mâche

Wenn ich ganz ehrlich bin - und hier kann ich es sein, denn wir sind entre nous -, das Beklagenswerteste an der dauerhaften Abwesenheit der Tochter ist bestimmt, dass ich sie nicht einsetzen kann, um Feldsalat zu putzen. Meine Hölle wird daraus bestehen, dass ich ohne Unterlass kleine grüne Blätter von Dreck und sandigen Wurzeln befreien muss, während nach und nach immer mehr ganz kleine, nasse Blätter an den Fingern kleben. Wer spricht vom 1A-Abitur? Das wahrhaft Tolle an der Tochter ist, dass sie diese Arbeit klaglos erledigt. Ich werde ganz eifersüchtig, wenn ich mir vorstelle, dass sie den Job wahrscheinlich in einem Haushalt in Hoheluft übernimmt.
Blöderweise habe ich Feldsalat eingekauft. Ein Anfängerfehler in unserer häuslichen Situation. Und noch blöder, dass ich den Sohn von der veganen Variante überzeugt habe. Es hört nämlich nicht mit Salatwaschen auf. Anschließend muss man noch eine Salatsauce hinbekommen und Brotwürfel in Olivenöl rösten. Und aufpassen, dass keine kleinen Kohlestücke daraus werden. Am Ende schmeckt es ihm so gut, dass er sich diesen Mist auch am nächsten Tag wünscht. Ein kleiner Vorgeschmack auf das Jenseits?

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