Sonntag, 10. April 2016

Läuft bei mir. Bin fett geworden.

Um als Erstes Sorgen zu nehmen: mir geht es gut. Ich hatte nur keine Zeit. Deswegen war an dieser Stelle seit Donnerstag Stillstand. Auch wenn mir natürlich Vieles durch den Kopf geschwirrt und widerfahren ist.
Eigentlich ging es damit los, dass ich nach der orgiastischen Geburtstagsfeier vollkommen verstört war, weil einige Teilnehmer den Thomas Gottschalk geben und überziehen wollten. Das konnte ich nicht durchgehen lassen - 22:30 Uhr war schließlich als Ende angesagt. Mit akademischem Viertel konnte der Zeitplan noch halbwegs eingehalten werden. Dennoch war die Mahnung so aufreibend, dass ich selbst nach neun Minuten Wartezeit am U-Bahnhof Kellinghusenstraße in die falsche Bahn einstieg. Was mir natürlich erst drei Stationen später auffiel. Irgendwie musste aus dem Ganzen doch noch ein langer Abend herauszuholen sein! Folgerichtig ging es damit weiter, dass ich am nächsten Morgen verschlief. Dank meines genialen Zeitmanagements kam ich nicht später zur Arbeit als sonst auch. Manchmal schaffe ich es immer noch, mich selbst zu überraschen. Ich wirkte auch nicht unfitter als die Kollegen. Diese hatten es nicht nur nach der Arbeit im Büro sondern anschließend auch noch im Casino krachen lassen. Was wiederum dazu führte, dass ein gewisser Anteil des durchaus dreistelligen Roulettegewinns in Getränke umgerubelt wurde. In bester Parvenü-Manier wurden Bilder mit grünen Scheinen gepostet, die von anderer Stelle mit Urinal-Bildern quittiert wurden. Die Mutter in mir sorgte sich bei diesem Thread schon, dass der Sanitärposter habe spucken müssen. Die Sorge stellte sich zum Glück als unbegründet heraus. In diesen etwas schaumgebremsten Freitag passte es bestens, dass der Wind am Vormittag mein am Laternenpfahl festgebundenes Fahrrad umgepustet hatte. Als ich zur Mittagspause ging, stellte ich nicht nur das fest. Sondern auch, dass sich ein Autofahrer auf mein Vorderrad gestellt hatte. Was lag das Rad schließlich auch so blöd rum?
"Unverfroren" wäre wohl die Vokabel, der meine Eltern Derartiges bezeichneten. Aktuell ist der Sohn unter anderem damit beschäftigt, Bezeichnungen zu sammeln, die er "Oma-und-Opa-Wörter" nennt. Dazu gehören Adjektive wie eben "unverfroren" oder "kess". Besonders lang ist die Liste meines Wissens noch nicht. Aber Müttern erzählen Fünfzehnjährige auch nicht alles. Was sie Müttern hingegen schon sagen, ist, dass sie auf deren eigener Party "mal mit dem großen Mann sprechen sollen, der sei ganz alleine. Im Gegensatz zur Mutter-Kind-Erziehung nahm ich die Aufforderung des Sohnes an. Und ich tat es gern.

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