Sonntag, 1. August 2021

Aufregend

Seit bald zwei Jahren war ich nicht mehr in Berlin. Seit fast zwei Jahren bin ich nicht mehr Bahn gefahren. Dreimal darf geraten werden, was davon ich wirklich vermisst habe. 
Als ob ein Wochenende in der Hauptstadt nicht schon Geschenk genug gewesen wäre, durfte ich zusätzlich noch zwei Tage lang Bestimmerin sein. Meine Begleitung musste mit mir gestern auf der Memory Lane unterwegs sein. Winterfeldtplatz einschließlich einem Pfund Kirschen, deren Kerne ich wenig damenhaft in die Gegend spuckte. Anschließend einen Blick aufs Café M werfen und weiter zur Pizzeria Roma radeln. Danach Shopping auf der Bergmannstraße. Was soll ich sagen? Dort das erstanden, was ich aktuell sicherlich am dringendsten brauche: zwei Kleider. Zur Erholung einen Kaffee im Barcomi‘s. Gestärkt wieder auf die Räder. Die Lage in Charlottenburg checken. In der Peripherie der Kantstraße zum Glück weder der Ex-Schwiegermutter noch der Ex-Schwägerin begegnet. Kleine Lietzenseerunde und später mit der Dämmerung in Richtung Schloß Charlottenburg gefahren, um uns an den perfekt aufeinander abgestimmten Pastellfarben von Fassade und Sonnenuntergang zu erfreuen. 
Heute wollte ich lieber etwas weniger selbst fahren und mehr gefahren werden. Das schrie nach einer vollen Runde Ringbahn. 360° kann ich schließlich nicht nur bei der Arbeit. In bester Touristen-Hop-Off-Manier legten wir im Osten (!) einen Pitstop ein, um uns dort mit einer Stärkung vom Drittelkreis zu erholen und uns mental auf die fehlenden zwei Drittel vorzubereiten. Danach ging die wilde Fahrt weiter. Mein Highlight dabei sicherlich die Blicke auf den Funkturm. Viel Zeit bis zur Abreise blieb danach nicht mehr. Es ist egal, wie spät ich die Rückfahrt lege. Tatsache bleibt, dass das Wochenende unangemessen kurz war. Nie im Leben waren das 48 Stunden! Gut war hingegen die Erkenntnis, dass ich mit (nahezu) „Old Normal“ trotz langer Abstinenz ohne Probleme klarkam und es sich wunderbar vertraut anfühlt. Schwerer ist, nach so vielen Reizen wieder in unserem beschaulichen Dorf anzukommen. Hier ist weniger Bogen und mehr Regen.









Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen