Dienstag, 11. August 2020

Aus dem Leben eines Faultiers

Schlafen gelingt gerade nicht so gut. Das liegt nicht einmal an den hohen Temperaturen. Dem Gejammer will ich mich nicht anschließen, mir gefällt das Wetter. Das Schlafproblem ist eher in Grübeleien begründet und in zu spätem Zubettgehen. Es war gestern Abend aber auch zu schön, mal wieder mit dem Sohn zusammenzusitzen und darüber wettzustreiten, wer von uns mehr und größere Mückenstiche habe. Am Ende einigten wir uns auf Unentschieden: er hat vielleicht mehr, ich dafür größere. Umso blöder ist es, sehr früh am nächsten Morgen durch den laut wimmernden Autoalarm eines Wagens, der sehr dicht an unserem Haus stehen musste, geweckt zu werden. Erstens riss er mich aus schönen Träumen (ja, auch solche gibt’s!), zweitens gab mir das Geräusch das Gefühl, in Spanien zu sein (es kann im plötzlichen Aufwachen schon einmal zu Standortverwirrung kommen), denn aus unserem beschaulichen Dorf kannte ich diese Ruhestörung bisher nicht - aus der zweiten Heimat schon. Anders als beim Leeren der Altglascontainer war es mit einer Viertelstunde Lärm nicht getan. Immer wenn eine etwas längere Ruhephase eintrat und ich mich anschickte wieder einzuschlafen, ging die Sirene erneut los. Nachdem ich diese Regelmäßigkeit festgestellt hatte, wäre es eigentlich vernünftig gewesen, einfach aufzustehen. Doch da es viel zu selten die Gelegenheit dazu gibt, tat ich lieber etwas Verrücktes und blieb liegen. Vielleicht sollte ich es demnächst wie die eine Nachbarin halten und nur noch die aus dem Umfeld grüßen, die sich gerade nicht in der Nähe eines Autos befinden (wenngleich vermutlich aus anderen Gründen)?

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