Dienstag, 24. Dezember 2019

Daumenkino

Obwohl ich es nun langsam kennen sollte, kommt mein Kopf nicht hinterher, wenn ich morgens bei 25° noch auf dem Balkon sitze und abends in einem Hamburger Hotspot Geburtstag feiere. Dazwischen lag zur Umgewöhnung schließlich noch eine Fahrt zum Flughafen Valencia, die Abgabe des Mietwagens („Ach, der Kratzer ist so klein, den sieht man ja fast gar nicht. Aber geben Sie das Formular ruhig her.“ Ich habe eine Vermutung, was damit geschehen wird.), Kauf eines Geburtstagsgeschenkes im Duty Free Shop, Wartezeit am Flughafen mit drei Gate-Wechseln, Schuhwechsel im Flugzeug, der schweizerische Bordservice („Chäsbrödli?“), ein Sprint am Flughafen Kloten, der Unglauben über Gepäck, das mitgekommen ist, noch größere Freude darüber, abgeholt zu werden, ein kurzer Pitstop zuhause und weiter ins Partytreiben. Noch schlechter als mein Kopf kommen nur meine Füße mit, sie weigern sich zu akzeptieren, dass nun lange Monate des Eingesperrtseins auf sie warten. Weshalb ich gegen 3 Uhr nachts der einzige Partygast bin, der barfuß dasteht. Wie sollte es auch anders sein, wenn der Nagellack „Let’s Party“ heißt? Trotz rötlichem Schummerlichts wird angemerkt, ich habe braune Füße. Das kann ich nicht richtig beurteilen, halte es nach zwei Wochen Strandspaziergang im Meerwasser aber auch nicht für vollkommen unglaubwürdig. Am Folgetag wiederholt sich das Phänomen, wenn auch in etwas besinnlicherer Runde. Es geht schließlich auf Weihnachten zu. Auch das nicht ganz nachvollziehbar.



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