Donnerstag, 15. August 2019

Spätestens

Spätestens wenn ich den Umgang mit unseren Ressourcen betrachte, weiß ich, vegan (der Sohn) oder vegetarisch (die Tochter) zu sein, kann nur mit Tierwohl zu tun haben, aber ziemlich wenig mit Umweltschutz. Zum wiederholten Mal merkte ich an, leid zu sein, trockene Feuchttücher nutzen zu müssen, nur weil die Brut es nicht schafft, den Deckel der Verpackung zu schließen. Es gilt die Faustformel: ein Feuchttuch wird seinem Namen nur gerecht, wenn der Deckel geschlossen wird. Der Sohn tat meine unfaire Kritik mit dem Argument ab, ich solle doch die obersten Tücher einfach wegschmeißen. Seine Meinung, seine Strategie. Manchmal bin ich aber auch blöd! Seit gestern Abend sind endlich wieder zwei dieser Strategen vor Ort. Wir, Mutter, Tochter und Sohn, haben einen gemütlichen Abend zu dritt auf dem Sofa verbracht und eine Serie meiner Wahl gesehen. Da bin ich gerne bereit, über Unordnung hinwegzusehen. In meiner Freude über ihren Besuch war ich nicht alleine. Der Sohn warb um ihre Übernachtung bei uns, als wäre sie seine Angebetete und er beim ersten Rendezvous.
Spätestens wenn die Nachbarin die Redewendung „Gute Miene zum bösen Spiel“ so verdreht, dass sie zwar mit „Gute M...“ beginnt, aber dann mit den weiteren Buchstaben des zweiten Adjektivs fortgesetzt wird (aus Rücksicht auf mitlesende Kinder und aus Sorge über Zensur schreibe ich sie nicht aus), weiß ich, dass dieser Satz vor lauter Lachen nie vollständig werden wird.

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