Sonntag, 30. April 2017

Macht Shoppen glücklich?

Zur allgemeinen Stärkung der Truppenmoral regte ich einen Ikea-Besuch an. Der Vorschlag wurde vorgestern im familiären Plenum im Rahmen des Möglichen positiv aufgenommen. Als es gestern allerdings um die konkrete Umsetzung ging, war nur noch die Tochter dabei - um deren Stimmung man sich aktuell ohnehin keine Gedanken machen muss. Der Sohn blieb trübtassig zu Hause. Also sahen die Tochter und ich uns alleine Sofas an. Immer mal wieder schafft es meine Brut, mich mit ihrer Unerfahrenheit, aber auch Höflichkeit zu überraschen: die Tochter fragte, ob man sich wohl auf die ausgestellten Sofas setzen dürfe. Meine Antwort, dafür seien sie da, kam ihr wohl recht pampig vor. Jedenfalls sah sie mich nach wie vor ungläubig an. Ihre Zweifel blieben; selbst als ich mich demonstrativ auf eines der Exponate setzte.
Kurze Zeit später, es muss im Küchenbereich gewesen sein, kam uns ein etwa fünfjähriges Kind entgegen, das resolut voranschritt, sich zu seiner Mutter umdrehte und ebenso energisch wie lautstark verkündete: "Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust hier zu sein!" Wie unterschiedlich man solche Begebenheiten doch wahrnimmt und einordnet. Während ich direkt im Anschluss an diesen Ausruf darüber sinnierte, ob mein Erziehungsstil vielleicht nicht autoritär genug sei, meinte die Tochter im Verlassen des Ladens - gute Gedanken brauchen ihre Zeit zur Reifung -, man merke an allen Ecken, dass der Altonaer Ikea zu klein sei. Es gebe kein Småland.
Einig waren wir uns auf jeden Fall, dass die Bezeichnung "Allemansrätten" für Köttbullar und ihre vegane Entsprechung in Deutschland nicht verkaufsfördernd wirkt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen