Dienstag, 11. Februar 2014

Zeit

Mein eigenes verrücktes Experiment untersucht derzeit den Unterschied zwischen gefühlter und gemessener Zeit. Dabei meine ich nicht das allseits bekannte Phänomen, dass der Wecker zu Uhrzeiten klingelt, die unmöglich stimmen können, weswegen man sein Geräusch üblicherweise in seine Träume einbaut.
Mich interessiert vielmehr der wahrscheinlich genauso bekannte Effekt, wie viel Zeit bewusst bzw. wie viel unbewusst verstreicht.
Aufstehen beispielsweise fühlt sich an wie eine Minute (Maximum), tatsächlich waren es heute fünfzehn.
Wecken der Kinder kommt mir vor wie zehn Minuten, hat mich heute aber "in echt" lediglich eine Minute gekostet. Dass ich in dieser Bestzeit alle meine gängigen Sätze gleich mehrmals wiederholen und sie je nach Kind individuell passend variieren konnte, spricht dafür, dass meine kommunikativen Fähigkeiten frühmorgens doch besser sind als ich annahm.
Einzige Konstante in der zugegeben jungen Zeitreihe: ein Kind, das nicht zur Schule möchte, braucht gemessen wie gefühlt zehn Minuten, bis es Schuhe (ohne die lästigen Schnürsenkel zu beachten!) und Mantel (ohne die hinderlichen Knöpfe zu schließen, Ehrensache!) anhat, den Rucksack geschultert hat und widerwillig losstiefeln kann.

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