Donnerstag, 6. Februar 2014

Strategisches

Unser vordringliches Familienprojekt heißt derzeit (wobei derzeit mit etwa 7,5 Jahren definiert ist), den Sohn in der Schule auf Spur zu bringen. Ein nach wie vor kniffliges Unterfangen.
Es ist sicherlich nicht nur mütterlicher Verblendung zuzuschreiben, wenn ich sage, dass er helle ist und über unglaubliches Wissen verfügt. Leider schlägt sich all' das nie in schulischer Leistung nieder. Es ist auch nicht so, als sei er der durchaus altersgemäßen Rebellion anheim gefallen, er ist (noch?) kooperativ.
Vielmehr handelt es sich wohl um ein Phänomen, das meiner N=1-Studie zufolge bei Jungs ziemlich gängig zu sein scheint; ich nenne es Effizienzverweigerung.
Auch ich war richtig faul, wenn es um Schulisches ging. Ich dachte immer, wer besonders wenig Arbeitswille verspürt, wird den geringen Einsatz genau dort platzieren, wo er die größte Wirkung erzielt. So sah zumindest meine Strategie aus. Ich war und bin auch gerne bereit, diese Erkenntnisse an andere - speziell meine Kinder - weiterzugeben, so wie ich sie schon von meiner Mutter mitbekam. In Ansätzen scheint die Weitergabe an die Tochter auch gelungen zu sein. Nur Jungs - und im Besonderen mein Sohn - scheinen immun gegen die Ratschläge zu mehr Effizienz. Gut, dann müssen sie ihre Beratungsresistenz eben mit viel mehr Arbeit bezahlen! Enttäuschend ist nur, dass ich bei jedem Elterngespräch wie eine pädagogische Knalltüte dastehe. Vielleicht kann mir jemand die Strategie verraten, wie ich im Umgang mit den Lehrern meines Sohnes an ein dickeres Fell komme?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen