Mittwoch, 3. Juni 2020

Poel la Nuit

Soweit ich mich erinnern kann, träumte ich heute Nacht das erste Mal ein Buch weiter, das ich gerade lese. Es ist kein wirklich gutes Buch - und so war ich, noch während ich mich im Dämmerzustand befand, ein wenig stolz, den schwachen Schreibstil auch in meinen Träumen wiedergefunden zu haben. Es ist eine Familiensaga, deren erster Teil mir für die Liseuse kostenlos angeboten wurde. Natürlich bin ich auf den üblichen Tierparktrick (Gutschein für den kostenlosen Eintritt eines Kindes, um für den Rest der Familie anständige Einnahmen zu bekommen) hereingefallen. Ich habe mich aber insofern nicht im Sinne des Verlags verhalten, als ich wegen schwülstiger Übersetzung und schlechter Ausführung des eBooks beim nächsten Teil lieber auf das englische Original zurückgriff. So war auch mein Fortsetzungstraum auf englisch. Auch das ein erstes Mal. Viel überraschender als die Sprache fand ich jedoch, dass ich nicht die Erlebnisse des Vortages verarbeitet habe. Schließlich gab es neben dem Naturflash viele Erkenntnisse. So zum Beispiel, dass Bayern im Moment Pfingstferien zu haben scheint. Anders sind diese vielen süddeutschen Familien nicht zu erklären. Wie die Gruppe dreier junger Erwachsener, von denen die eine Begleiterin und Begleiter fragt, ob das Wasser, in dem sie baden, „eigentlich Salzwasser“ sei. Wie die zwei Teenagermädchen, die mit den Füßen im Wasser stehen und von denen die jüngere Schwester zu ihrem Vater (in den Pfingstferien darf er die Töchter haben) herüberbrüllt, sie hole schnell ihr Handy, sie habe eine sooo große (sie deutet etwa Handgröße an) Qualle gesehen, die sie filmen wolle. Der Vater doziert später, er habe nachgeschaut, außer den „hellgrünen seien das im Wasser gar keine Algen, sondern Seegras“. Ach, was? Überhaupt haben hiesige Fauna und Flora bei Bayern wohl den Status Außerirdischer. Später präsentiert sich eine andere Familie im Wasser herumspaddelnd. Der Sohn, vielleicht acht-neun Jahre alt, mit Blick auf eine neben ihm herumschaukelnde, kleine Qualle: „Papa, darf i dös anlangen?“. Nach dreimaliger Wiederholung der Frage, verlässt den Vater die Geduld und er wirft sie nach dem Sohn. Weder Kind noch Qualle wurden übrigens zum Prinzen. 



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