Freitag, 15. Februar 2019

Bilanz eines Vierzehnten Februar

Nach einem anständigen Sonnenuntergang bei der Arbeit, der erfreulich spät stattfand, und andernorts allen verlorenen Kniffelrunden hätte der Valentinstag vertragsgemäß positiv enden müssen. So weit die Faktenlage. 

Als ich zum Tagesfinale  - Bahnverbindungen sei dank erfreulich früh - aus der Hamburger Peripherie in unser beschauliches Dorf zurückkehrte, empfing mich der Sohn mit den Worten: „Das WLAN funktioniert nicht.“ Nur Teenagereltern - ach, was sage ich: allein zuständige Teenagermütter - werden die Brisanz dieses Satzes verstehen. Ausnahmezustände sind dagegen Kinderteller. Ich machte mich also gleich ans Werk. Nutzlos, versteht sich. Dennoch verbrachte ich die Zeit bis Mitternacht in meinem Kernkompetenzfeld: dem Zirkelbezug. Schön, wenn die profunde Analyse der DSL Hilfe nach langen Wartezeiten mehrfach zur gleichen Antwort kommt: „Es besteht keine Verbindung zum Internet.“ Je häufiger ich diese Diagnose sah, desto müder wurde ich und desto unflätiger wurden meine Kommentare zur Gesamtsituation. Was den Sohn veranlasste, beruhigend auf mich einzuwirken. Wäre ich etwas frischer gewesen, hätte mich die Ironie dessen wohl belustigt. So war ich nur überrascht ob seiner Ruhe. Die Erklärung folgte. Sei nicht so schlimm, dann gehe er eben ins Bett und morgen zu seiner Schwester. Da funktioniere das Internet. Warum eigentlich, frage ich mich. Von mir hat sie das nicht.

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