Donnerstag, 8. Februar 2018

Mannschaftsdienlich

Es gibt sie doch. Die Momente, in denen ich sprachlos bin. So geschehen heute morgen. Der Sohn tauchte noch früh genug auf, um mich vor der Arbeit anzutreffen. Zugegeben, allzu nachtschlafend ist das meistens nicht. Es war aber dennoch überraschend, weil wir gestern Abend/Nacht gemeinsam vor dem Fernseher versackten, um uns über Fußball und GroKo zu informieren (er kommentierte das Gesehene mit so treffenden Vokabeln wie „Der ist doch blau wie ein Schlumpf!“. Wie auch immer, heute früh begrüßte er mich mit den indigniert vorgetragenen Worten: „Machst du Waschmaschine?“ Ich haderte sowohl mit der Aussage als auch mit der Art der Ansprache - und weiß auch immer noch nicht, was daran ich verwerflicher finde. Jahrelange Spracherziehung für die Katz? Mir als einziger Altruistin in dieser Divenmannschaft vorzuwerfen, ich kümmere mich nicht um die Belange der Mitspieler? Mein Blick auf seine Bemerkung muss selbst für ihn einigermaßen beunruhigend gewesen sein. Er beeilte sich, sowohl Sprache als auch Botschaft zu rechtfertigen. Ich bin weiterhin noch nicht vollständig überzeugt. Außerdem möchte ich langsam meinen Kopfhörer zurückhaben, den der Sohn mir gemopst hat - ohne Worte, versteht sich.

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