Freitag, 9. Februar 2018

Jobs

Gestern habe ich endlich einen lange gehegten Plan in die Tat umgesetzt. In der Mittagspause besuchte ich die Tochter bei ihrem Job im Bioladen. So der Plan. Als Mutter ist es manchmal ganz nett, seine Tochter auch mal live & in Farbe zu sehen. Tatsächlich traf ich sie um die Mittagszeit noch nicht an. Ihr Kollege, respektive der Stellvertretende Filialleiter wie ihn sein Schildchen auswies, klärte mich darüber auf, sie werde erst gegen 14 Uhr erwartet. Ich bin noch unsicher, ob ich seine Verwunderung, ich sei die Mutter, als Kompliment (schon so eine erwachsene Tochter?) oder als dessen Gegenteil (wie ist sie denn an diese schöne Tochter gekommen?) deuten soll. Wie auch immer ließ er sich aus, wie nett die Tochter sei, wie gut sie in den Laden passe und dass man gerne mit ihr zusammenarbeite. Nebendran stand eine weitere Kollegin vermutlich slawischer Provenienz, die meinte, die Tochter sei so... ach, ihr falle das Wort nicht ein... so... schlau.
Zuhause fand ich später den Sohn (natürlich nicht die Tochter) mit einem Nachbarsjungen gleicher Gewichtsklasse vor. Auch sie unterhielten sich über Jobs. Verwundert berichtete der Besucher über Klassenkameraden, die beim Bäcker arbeiten. Sie verbringen dort unfassbare zehn Stunden die Woche (Minijobs  mit Mindestlohn?), das sei doch Blödsinn. Man verbringe mehr Zeit bei der Arbeit. Spätestens seitdem weiß ich, wie viel Zeitaufwand Elftklässler ungefähr für Schule einplanen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen