Donnerstag, 1. Februar 2018

Käfer sucht Namen

Da ich es liebe, wenn Maschinen für mich arbeiten, habe ich mich kurz vor Weihnachten selbst mit einer weiteren beschenkt. Ein kleines Gerät, für das mir die geschulte Fachkraft bei Saturn einen Preis mit Herz machte: einen Saugroboter. Lange Zeit fristete er ein trauriges Dasein in seinem Karton, weil mich die Aussicht auf Gebrauchsanweisunglesen spontan sehr ermüdete.
Dann hatte ich das Glück, dass der Freund der Tochter häufiger bei uns war - es muss wohl mit ihrem Geburtstag zusammengehangen haben. Anfangs war er erstaunt, wie wir es so lange ohne Auspacken aushalten konnten. Ihn juckte es offensichtlich unter den Fingern, das Gerät auszuprobieren. Ein paar Tage später konnte er in seiner Technikaffinität wirklich nicht mehr an sich halten, öffnete die Verpackung und machte sich mit allen Features vertraut. Er sorgte sich wohl etwas, dass seine Aktion etwas übergriffig ankommen könnte. Vollkommen umsonst, denn ich freute mich, auf die Weise die Lektüre der Gebrauchsanweisung zu umgehen und von weiterem Fachpersonal in der Anwendung geschult zu werden. Ich kenne jetzt jeden Kniff. Die Maschine ist sehr putzig, wenn sie sich wie ein Maikäfer über den Boden bewegt und dabei die Fühler kreisen lässt. Der neue Mitbewohner stürmte sofort unser aller Herzen. Die Kinder fanden, man müsse ihm einen Namen geben. Mein Vorschlag Gregor Samsa fiel durch. Ok, vielleicht zu intellektuell und auf jeden Fall klanglich zu wenig süß. Er ist nach wie vor namenlos. Auch kann ich nicht feststellen, dass die Brut ihn betätigte. Ich befürchte, die Begeisterung meiner Kinder für Technik beschränkt sich auf Handy, Tablet und Daddelkonsole.

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