Mittwoch, 8. November 2017

Menschen aus Niedersachsen

Heute gab es mal wieder ein Heimspiel: Max Goldt las im Schauspielhaus. Während der Lesung wurde mir die sowohl für ihn als auch für mich recht uncharmante Tatsache bewusst, dass ich seine Veranstaltungen nun schon seit fast 30 (in Worten: dreißig) Jahren besuche. Zum Glück haben Max Goldts Lesungen in dieser langen Zeit nichts an Unterhaltung und Kurzweiligkeit eingebüßt. Wenn es damals schon bei einer aus Gründen weitgehend schwul besuchten Veranstaltung mit Klaus Wowereit hier in unserem Dorf hinter mir hieß, "der Klaus sei aber mopsig geworden",  lassen sich leider nur weniger charmante Worte für die stetige Veränderung im Leibesumfang des Herrn Goldt finden. Naja, wir werden eben alle nicht jünger. Heute Abend fand ich, der Autor sehe ein wenig aus wie Sigmar Gabriel in blond. Ein Vergleich, der mir ganz gut gefiel. Zumal sie doch beide aus Niedersachsen kommen und in den Endfünfzigern sind. Der Sohn fand den Vergleich an den Haaren herbeigezogen, meint er doch, dass Sigmar Gabriel "süß" sei und dessen Haut viel mehr Spannkraft habe.

Beim Signieren darauf angesprochen erinnerte sich Max Goldt auch an die Lesungen vor langen Jahren in Berlin. "Schreckliche Veranstaltungen" seien das gewesen. Da er zusammen mit Wiglaf Droste las, habe er sich entweder an dessen schlechtes Vorlesen oder an dessen Alkoholpegel oder gar an beides anpassen müssen. Alle Varianten seien ihm in irgendeiner Weise unangenehm gewesen. Darin unterscheidet sich vielleicht am Ende der Niedersachse vom Ostwestfalen.

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