Mittwoch, 8. September 2021

Haushaltsdebatte

Nun ärgere ich mich doch. Unverrückbar habe ich an meinem Entschluss festgehalten, meine zwei Urlaubstage nicht durch Wohnungsputz abzuwerten. Schließlich waren sie mein Sommerurlaub. Es scheint in der Familie zu liegen, denn die Tochter sagte vor kurzem, ihr Jahresurlaub habe aus vier Tagen Göttingen bestanden. Ich blieb also standhaft und putzte nicht. So weit geht die Genetik nicht: die Tochter plagen meine Sorgen nicht, sie findet meinen Wohnraum gepflegt. Nun, da ich mich seit Anfang der Woche wieder in Heimarbeit verdinge, fällt mir jedoch oft störend auf, wie unordentlich und dreckig es um mich herum ist. Allein nach neun bis zwölf Stunden Frondienst fehlt mir die Energie, mich anderen Dingen als Nahrungsaufnahme und Füße Hochlegen zu widmen. So laufe ich nun wie eine schrullige Alte durch mein staubiges Reich und diskutiere mit mir selbst: „Alles richtig gemacht… hättest du mal… wie entspannt es doch war… wie dreckig es doch ist…“ Und wenn sie nicht an mangelnder Hygiene gestorben ist, dann lebt sie noch heute zwischen Restmüll und Wischmob.

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