Sonntag, 22. April 2018

Aus der Sommerfrische

Es könnte so schön sein. Die Sonne scheint in Hamburg, die Temperaturen sind sommerlich, für hiesige Verhältnisse sogar hochsommerlich. Der Balkon ist wieder halbwegs auf Vordermann gebracht. Begrünt, wenn auch noch nicht ganz auf mitteleuropäische Sauberkeitsstandards gebracht. Noch ist Wochenende. Die Nachbarin reicht von ihrem Balkon leckere Köfte herüber. Diese kann ich in unserem Vegetarier- und Veganerhaushalt komplett alleine verhaften - und sie hat es gut mit mir gemeint. Um den köfteinduzierten Eiweißschock zu umgehen, öffne ich noch eine Flasche Wein. Die Vögel zwitschern. Einer der iberischen Nachbarn spielt auf der Gitarre. Doch halt! Er tut dies offensichtlich mit Billigung und im Beisein des Nachbarn, der sich darüber beschwerte, dass ein mir bekannter Teenager zu sozial verträglicher Zeit (anders als der zweijährige Sohn ebendieses Nachbarn) Gitarre spielte. Der Nachbar, der offiziell hier gar nicht wohnt. Der einen Zentner Fahrradschläuche im Hausmüll entsorgt. Der sich des Öfteren nur in Unterhose präsentiert, obwohl er weder den Körper noch den Geruch dafür mitbringt. Ach, manchmal wünsche ich mir, mein Erinnerungsvermögen wäre geringer.



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