Samstag, 23. September 2017

Kénavo!

Nie fühlt man sich seinen Kindern so nah, als wenn man weit weg von ihnen ist. Vielleicht liegt es sogar nicht einmal daran, dass man sie in der Ferne über Gebühr vermisst. Wahrscheinlich fühle ich unterdessen fast wie sie. Die Bretonen mögen fast alles erfunden haben, ein paar Dinge sind garantiert nicht ihnen zuzuschreiben. Darunter das Netz und dessen Verbreitung. Ich werde langsam so hibbelig wie die Brut an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen ohne WLAN. Nur dass ich meine Ansprüche schon so weit zurückgeschraubt habe, dass ich mich über gelegentliches LTE freue. Meinen beiden Stadtkindern käme ein Urlaub hier vor wie der Vorhof zur Hölle: Neben fehlendem Internet ist es auch noch sehr ländlich. 
Vielleicht bin ich trotz fortgerückten Alters flexibler, denn all' das hat seinen Reiz. Heute entdeckte ich ein Auto aus Mecklenburg-Vorpommern. Dessen Insassen fühlen sich sicherlich zu Hause mit Meer, Landwirtschaft und eingeschränkten Öffnungszeiten. Da stört es kaum, dass sie in diesem Tal der Ahnungslosen eine merkwürdige Sprache sprechen (und ich meine nicht bretonisch). Schließlich ist es hier wärmer.

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