Noch bewahre ich mir meinen Zweitgeborenen-Zweckoptimismus. Doch wie lange noch? Es bleibt die Frage, ob und wenn ja, wann und wie wir hier wegkommen. Währenddessen zählen lustig die Urlaubstage herunter. Vielleicht sollten wir einen Hauskauf vor Ort erwägen? Dann klappt‘s auch mit dem Mietwagen. Irgendwann zumindest.
Dienstag, 24. September 2024
Irgendwo im Nirgendwo
Seit Sonnabend hängen wir nun fest. In einem kleinen Ort im Südwesten Frankreichs, der für die Durchreise schön sein kann, ansonsten an allen Ecken „province“ ausstrahlt. Für die Stimmung nicht eben zuträglich: Zu Hause sommerlicher Sonnenschein, hier ergiebiger Regen. Auch kein Trost, dass die Schlechwetterfront - wie üblich von Westen kommend - nun auch Deutschland erreicht hat. In unserem Hotel mischt sich die allgegenwärtige, herbstliche Herznote „Nasser Hund“ außerdem mit der Basisnote, die die zwei zusätzlich internierten Hotelhündinnen ausstrahlen. Abgesehen von ästhetischen Aspekten beide eher der Typ Hund, dem bei uns der Maulkorb auferlegt würde. Anders als ihre kanine Vorliebe vermuten lässt, ist Madame la Hotelière unglaublich nett und hilfsbereit. Sie versucht, uns an allen Ecken und Enden aus der Dauerschleife zu befreien zu helfen. Einen One-Way-Leihwagen gibt es hier nicht, ein Mietwagen wird uns ohnehin verwehrt mit dem Argument, zusätzlich zu gültigem Ausweis und Führerschein müsse man einen mindestens drei Monate gültigen Adressnachweis erbringen. Was das auch für ein Dokument sein mag. Die Versicherung bietet vollmundig eine 1. Klasse-Bahnfahrt für die gesamte Heimreise an (ursprünglich wollte ich nicht in den deutschen Herbst), vernachlässigt dabei aber den gesamten Inhalt des Autos, von dem ein Gutteil irgendwo im Wald im Fond des liegengebliebenen Autos gleichermaßen zurückgeblieben ist. Der soll nicht bei den sieben Zwergen überwintern. Überhaupt das Auto: Mit einer Diagnose ist frühestens an Tag 5 nach dem Abschleppen zu rechnen, eine Reparatur soll mindestens drei Wochen benötigen. Sämtliche Versuche, den Prozess zu beschleunigen, scheitern kläglich. Weniger daran, dass mein Französisch in automotiven Themen wirklich schwächlich ist, sondern mehr wegen der vollen Terminkalender allenthalben. Nie wieder möchte ich Klagen über den Fachkräftemangel als exklusiv deutsches Problem hören!
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