Freitag, 5. Mai 2023

Die Welt ist eine Erbse

Nach Kurztrip in beziehungsweise Roadtrip durch den Süden hadere ich weiterhin mit den hiesigen Temperaturen. Auch Bilder und Videos des Sohnes aus tropischen Gefilden helfen nicht, einstellige Plusgrade zu ertragen. Unser Dorf soll wärmer werden! Selbst der Pitstop in Nordrhein-Westfalen konnte mehr, ließ er doch weiter offene Schuhe zu. Aus Gründen musste ich jedoch zurück nach Hamburg. Ich probierte mich mal wieder an der Deutschen Bahn. Diesmal wurde die eingebaute Verspätung durch eine zweite Klasse mit erstklassigem Sitzarrangement wettgemacht. Die prognostizierte „Geringe Auslastung“ stimmte sogar. Ich fand einen freien Einzelsessel, wenn auch mit belegtem Gegenüber. Wir packten unsere Laptops aus, arbeiteten und haderten nur ein klein wenig mit dem WLAN (genau genommen ich sogar mehr als der junge Mann). Irgendwann klingelte sein Telefon. Nicht ganz die feine englische Art, aber eben neugierig, guckte ich auf sein Display und erkannte den Anrufer als einen Kollegen. Da er dort mit seiner Jobkennung geführt wurde, gab es nur eine Erklärung: auch mein Gegenüber muss einer sein. So war es auch. Wenn auch erst seit einem Monat. Altersgemäß hatte ich gedacht, so sehen junge Männer eben häufig aus, als er mir irgendwie bekannt vorkam. Dabei hatte ich ihn kurz auf dem Bildschirm gesehen, als er morgens allen vorgestellt wurde. Immerhin konnte ich diese Scharte auswetzen, denn ich erinnerte mich ungestützt an seinen Nachnamen. Der Rest der Fahrt war kurzweilig. Als zusätzlichen Bonus - und um mich dem Sohn näher zu fühlen - spendierte ich mir in Hamburg angekommen ein vietnamesisches Essen. Das wärmt auch.



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