Dienstag, 30. Mai 2023

This is Home

Spätestens wenn die Glascontainer im Morgengrauen geleert werden, weiß ich vor dem Weckerklingeln im natürlichen Habitat angekommen zu sein. Dass ich wieder in meinem Bett lag, konnte ich allerdings schon Pfingstsonntag feststellen, als die Stadtreinigung zu ähnlicher Zeit wie heute alle herumliegenden Flaschen aufklaubte und gesammelt in besagten Container neben meinem Schlafzimmer expedierte. War doch unser Dorf an zwei Tagen wegen des Straßenfestes nicht ganz so beschaulich wie sonst gewesen. Allein das wäre ein guter Grund gewesen, in die alte Heimat zu entfliehen, aber es gab noch bessere. Erst ein Konzert, dann noch weiter und weiter auf der Straße der Erinnerungen. Ich fühlte mich zu Hause. Umso mehr, als mein neues - leider noch immer unveröffentlichtes - Lieblingslied nun „This is Home“ heißt. Home is where the Funkturm is. 






Umso überraschender, dass ich mich nur kurze Zeit später auch wieder am Alltagsstandort heimisch wähnte. Irgendwie konnte ich - auch ohne zu lügen - mitsingen „in Hamburch, da bin ich zu Haus“ und irgendwie fühlte es sich an, als ob ich mir etwas erschliche.

So bin ich mit gespaltener Seele, wenn auch hoffentlich nicht mit gespaltener Zunge, unterwegs. Alles Luxusüberlegungen, denn jetzt hat mich der Alltag mit Arbeit, Wohnungsputz und Balkonkraftwerk wieder. Aber das ist eine andere Geschichte.

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