Montag, 22. Mai 2023

Sonne

Unlängst bin ich unter die Kraftwerksbetreiber gegangen. Zugegeben lediglich ein Balkonkraftwerk, aber auch das klingt nach der Verwirklichung eines Traums. Die Installation hingegen war es nicht. Höchstens in der Hinsicht, dass ihre Beschreibung („kinderleicht“, „gelingt jeder/jedem mühelos“) weit von der Realität entfernt war. Genau genommen ist sie auch noch nicht abgeschlossen. Unterdessen hängt die Anlage zwar bombenfest am Balkongeländer (ich will nie wieder über Ikea-Aufbauanleitungen fluchen, sie sind der Goldstandard verglichen mit SelfPV; allein der Name ist irreführend, denn ich habe in der Spitze zwei Nachbarn plus Telefonseelsorge des Bruders als Dauerhotline gebraucht), scheint auch an den Stromkreis angeschlossen. Doch die App, die mir Produktion und Verbrauch anzeigen soll, bekomme ich nicht zum Laufen. Wie soll es auch gehen, wenn ich schon Magenta TV nicht mehr gestartet bekomme? Wahrscheinlich ist es sogar gut, den Sohn aktuell nicht um mich zu haben. Er hätte sich wieder über meinen Unmut bei technischen Problemen lustig gemacht, was in mir nur noch mehr Wut erzeugt hätte, so dass ich ihn irgendwann angeblafft und er am Ende wegen übermäßiger Reaktion meinerseits geschmollt hätte. So trennen uns liebevoll etwa 10.000 Kilometer. Zum zusätzlichen Ärgern brauche ich ihn auch gar nicht. Es reichte, dass ein Nachbarssohn mit nur einem Kumpel bei wiederum einer anderen Nachbarin die Anlage innerhalb von 20 Minuten an deren Balkon anbrachte. Und ohne unser lautstarkes Fluchen. Ich tröste mich damit, dass die Jungs das professionell machen. Für eine TV-Planung bräuchten sie sicherlich ewig und wären schließlich - trotz jungen Alters - um einige Haare ärmer.





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