Sonntag, 22. September 2019

Trois petites notes de musique

Selten widerspricht das Hamburger Wetter so sehr meiner tristen Stimmung wie gestern. Was vielleicht damit zu tun hat, dass nicht einmal so häufig Depression über mein preußisches Am-Schlüpper-Reißen siegt. Wenn es doch so ist, hat öfter das norddeutsche Klima einen nicht unerheblichen Anteil daran. 
Ich möchte nicht sehen müssen, wie schön der Friedhof Ohlsdorf im Spätsommer ist (ja, den haben wir noch - auch wenn ich umständehalber gezwungen war, geschlossene Schuhe zu tragen!). Ich möchte nicht hören müssen, dass es kaum traurigere Musik als Brahms gibt. 
Kurios, dass mir im direkten Anschluss an den Ohlsdorf-Besuch in einem Almatura-Supermarkt die ganze Schönheit des Lebens bewusst wurde, als eine junge Frau hinter mir an der Kasse den sie begleitenden jungen Mann fragte: „Kannst du mir Tipps für mein Sakral-Chakra geben?“ 
Am Ende doch gut, dass die mittelalte Frau in schwarz vor ihnen eine ansatzweise preußische Erziehung genossen hat und nicht in schallendes Gelächter ausbrach.

(Ich nenne es „Himmel über Hamburg“, unauthentisches Azur auf Digital)

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